Joseph Béchonnet (1820-1900) lebte in Effait,
einem Ort an der Grenze der Basse Auvergne und Burgunds. Eigentlich war er
Holzschuhmacher und Drechsler, wurde aber zu einem der besten Dudelsackbauer
in der Geschichte Frankreichs. Um 1850 veränderte er die übliche 'Cornemuse
du Centre', einen mundgeblasenen Dudelsack mit zwei Bordunpfeifen, nach
eigenen Vorstellungen. Er fügte eine kleine hohe Bordunpfeife und einen
Blasebalg hinzu. Da der Dudelsack nicht mehr mit dem Mund geblasen wurde,
gab es weniger Probleme mit Feuchtigkeit an den Rohrblättern. Das machte den
Dudelsack klanglich stabiler. Weniger sichtbar, aber gut hörbar, waren
seine Modifikationen der Spielpfeife. Durch Veränderung der Bohrung sowie
von Position und Durchmesser der Grifflöcher gelang es ihm, den Klang ohne
Volumenverlust 'schöner' machen. Die Bordunpfeifen entsprachen ebenfalls
nicht seinen Vorstellungen. Die so entstandene Musette Béchonnet (musette
ist ein französisches Wort für Dudelsack) ist heute bekannt und beliebt
wegen ihres ausgewogenen Klangs, Spielkomforts, Stabilität und ihres schönen
Aussehens.
Heute bekannte Dudelsackbauer der Musette Béchonnet sind Bernard Blanc
(Frankreich) und Remy Dubois (Belgien). Nikolaj spielt einen Dudelsack von
Dubois. |
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